Barock-Tage

Nikolaus Harnoncourt veredelt Barocktage Melk

Michael Schade. Der Tenor übernimmt die künstlerische Leitung des traditionsreichen Pfingstfestivals in Stift Melk. Ab 2014 gibt es mindestens ein Konzert mit dem Concentus musicus. Auftakt: Haydns ,,Jahreszeiten".

Nicht nur die Styriarte, auch die Barocktage in Stift Melk werden ab kommender Spielzeit zum Festival Nikolaus Harnoncourts. Mindestens ein Konzert des traditionsreichen Pfingstfestivals im Stift wird ab 2014 der Concentus musicus bestreiten, wenn es nach dem Willen des designierten Festspielchefs Michael Schade geht. Der Tenor, seit Langem mit der künstlerischen Arbeit Harnoncourts vertraut, verdankt einem Auftritt im Stift eine seiner schönsten Erfahrungen, wie er anläßlich des Vorstellungsgesprächs am Montag versicherte. Eine Aufführung des ,,Alexanderfests" von Georg Friedrich Händel unter Harnoncourts Leitung im Jahr 2001 betrachtet er als eine Art künstlerisches Initiationserlebnis.

"Wir wollen als Leuchtturm und Hochburg der Hochkultur gelten", versicherte Schade und freut sich über die ,,opulente barocke Schönheit" des Stifts und die ,,Gastfreundlichkeit", die ihm dort begegnet.

Für den Concentus musicus, mit dem Nikolaus Harnoncourt über Jahrzehnte hin Pionierarbeit geleistet hat, soll Melk unter der Ägide von Michael Schade auch Stätte der Begegnung mit einer neuen Dirigentengeneration werden.

Hoch dotierter Schmelzer-Wettbewerb

Die Förderung junger Künstler liegt dem Tenor besonders am Herzen. Musikfreunde wissen das seit seinem Engagement für das Young Singers Project in Salzburg und der spektakulären Stella Maris Competition auf der MS Europa. In diesem Sinne wird 2014 der achte Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb in Melk unter neuen organisatorischen Gesichtspunkten abgewickelt. Schade ist es gelungen, einen Sponsor zu finden, sodaß das Preisgeld für den Sieger von bisher 1000 auf 5000 Euro angehoben werden kann.
Die neue Führung der Barocktage wird vorerst von 2014 bis 2016 im Amt sein. Das Festival 2013 steht noch unter der bisherigen Leitung. Die Barocktage, die der ehemalige Vorstand des Staatsopernchors, Helmut Pilss, 1979 gründete, spezialisieren sich seit Anfang der Neunzigerjahre konsequent auf die sogenannte ,,Alte Musik". 2011 hat Bernhard Trebuch, bestens bekannt als Barockkenner dank vieler Ö1-Moderationen, die Planung übernommen. Er kündigt heuer von 17. bis 20. Mai Gäste wie das Hilliard Ensemble, den Geiger Hiro Kurosaki und Concerto Stella Matutina an.