Rabl-Stadler bleibt Präsidentin

Eine Frau, die weiß, was sie will, für ein Fest, das sie braucht

Die Vertragsverlängerung für Rabl-Stadler ist ein verdientes Salzburger Dankeschön.

Es gab Zeiten, da verließ schon auch einmal ein Intendant während einer Sitzung den Raum. Kenner wussten: Da hatte die Frau Präsidentin offenbar eine Wahrheit so direkt und ungeschminkt ausgesprochen, wie das so ihre Art ist.

Heute freuen sich die Salzburger Verantwortlichen, wenn Helga Rabl-Stadler länger bleibt als geplant, weil Coronas wegen die 2020 beginnenden Jubiläumszelebrationen erst 2021 zu Ende gehen können. Was die Verlängerung bedeutet, kann nur ermessen, wer mitbekommen hat, mit wie viel Engagement und Liebe Rabl-Stadler ihr Amt ausfüllt - und wie effektiv sie dabei ist. Als gelernte Politikerin kennt sie auch alle Fallstricke - und wie man sie umgeht; eben nicht, indem man mit einem kraftvollen Sprung drüberhüpft, sondern indem man mit guten Argumenten jene, die sie ausgelegt haben, charmant dazu bringt, sie wieder einzuholen.

Dass Markus Hinterhäuser heute Intendant der Festspiele ist, hat, am Rande sei es bemerkt, damit zu tun. Und auch, dass heuer überhaupt Festspiele stattfinden. Alle andern sagen ab, Salzburg spielt.

Wir haben schon bemerkt, wer da in unbedingtem Glauben an die Festspiel-Idee nicht lockergelassen hat!